Zufallspitze, 3757 m und Monte Cevedale, 3769 m

Ein schöner Grat, zwei traumhafte Gipfel und ein unvergessliches Panorama 
Lange Hochtour im Martelltal

Monte Cevedale, 3769 m mit Blick auf König und Ortler




Zufallspitze, 3757 m
Unsere heutige Hochtour führt ins Martelltal. Ziel sind zwei berühmte Gipfel im Talschluss, die durch einen 600 m langen, vergletscherten Grat miteinander verbunden sind: die Hintere Zufallspitze und der Monte Cevedale. Letzterer ist nach Ortler und Königsspitze der höchste Berg Südtirols und auch als Einzeltour von Sulden aus beliebt. Die Kombination beider Berge vom Martelltal aus, der herrliche Aufstieg über den Ostgrat auf die Zufallspitze und der Übergang auf den Monte Cevedale benötigen zwar gute Kondition, Trittsicherheit und Bergerfahrung - der atemberaubende Blick von ihrem Haupt lässt die Tour aber zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.

Früh geht es heute am gebührenpflichtigen Parkplatz nahe der Enzianhütte im Talschluss (ca. 2000 m) los. Wir wandern über den Steig Nr. 150 empor zur Zufallhütte (bewirtschaftet, 2265 m), weiter zur alten Staumauer, halten uns hier links und gelangen über die Markierung Nr. 103 hinauf zur bewirtschafteten Marteller Hütte (2610 m). Nun führt uns der Steig nahezu eben nach Südwesten (Steinaufschrift "Fürkelescharte beachten) zum Fürkeleferner. Wir steigen - teils über die Gletscherzunge, teils über die Moräne links davon - empor, ziehen bald nach Süden und gelangen über einen kurzen, steilen Geröllhang (mit Stöcke markiert) in die Fürkelescharte (3032 m), dem Übergang ins Val di Pejo. Hier suchen wir uns ein windstilles Plätzchen und legen - mit Blick auf unser Ziel - eine kurze Trinkpause ein. Anschließend folgen wir den Steinmännchen - mal über Gehgelände, mal über Blockwerk - dem langen Grat nach Westen, erklettern zwei Felspassagen (I-II), überqueren ein Firnfeld und steigen - den nun schmaler und luftiger werdenden - Schlussgrat empor zum kleinen Eisenkreuz der Zufallspitze auf 3757 m.
Hier genießen wir ein herrliches Panorama! Die südliche Ortlergruppe, Adamello-Presanella-Berge, die Berninagruppe, Ötztaler Alpen, Dolomiten ... traumhaft!
Nach einer ausgiebigen Rast schlüpfen wir in Gurt und Steigeisen und betreten im Seil den vergletscherten Verbindungsgrat zum Monte Cevedale. Wir überqueren einige Spalten, steigen kurz in die Südseite ab und stapfen dann hinauf zum zweiten Gipfel (3769 m) für heute. Alleine stehen wir hier - und blicken noch einmal auf die wunderschöne Umgebung. Dann treten wir den Rückweg an - folgen dem Grat erneut zur Zufallspitze und steigen über den selben Weg zum Parkplatz an der Enzianhütte ab. 

Anmerkung: Der Fürkeleferner kann je nach Schneelage Steigeisen notwenig machen. Für den Übergang von der Zufallspitze auf den Monte Cevedale braucht es die komplette Gletscherausrüstung. 


Höhenunterschied: 2000 m (bis Cevedale; inkl. Gegenanstiege)
Höhenunterschied: 1800 m (bis Zufallspitze; inkl. Gegenanstiege)
Höhenunterschied: 1150 m (Martellerhütte >> Zufallspitze)
Länge: ca. 24 km
Gesamtgehzeit: 9 bis 10 Stunden
Wanderkarte: Tabacco Nr. 045 Latsch-Martell-Schlanders, 1:25.000

Anfahrt: Meran - Naturns - Latsch - Goldrain - Martelltal
Von Goldrain geht es bis zum Talschluss ins hinterste Martelltal. Nahe der Enzianhütte gibt es genügend Parkplätze.

Touren in der Umgebung: Bergtouren im Martelltal

Über den Steig Nr. 150 geht es zur ...
... schön gelegenen Zufallhütte, 2265 m
Weiter zum "Bau", der alten Staumauer, die das Tal vor Überschwemmungen schützte
Blick auf unser Ziel - die Zufallspitzen (Bildmitte)
Der Steig Nr. 103 führt uns empor zur ...
... Marteller Hütte, ein schöner Stützpunkt im Martelltal
Hinter der Hütte geht es leicht ansteigend zum Fürkeleferner
Teils über die Moräne ...
... teils über den Gletscher geht es bis unterhalb der Fürkelescharte (Bildmitte)
Ein kurzer, steiler Hang ...
... führt uns in die Fürkelescharte (3032 m) 
Blick auf die Larcherhütte und ins Pejotal
Am Beginn des langen Ostgrates
Blick über den Gratverlauf - rechts der Fürkeleferner
Es geht teils über den Grat, teils unterhalb davon bergan
Steinmännchen weisen den Weg
Gehgelände 
Die Tour über den Ostgrat bietet wunderbare Ausblicke
Blick auf Vertainspitze, Plattenspitze und Pederspitzen
Blick zurück: Zufrittspitze, Eggenspitze, Schranspitze und Veneziakamm
Blick auf das Gletscherfeld und den Schlussgrat
Der Schlussgrat wird schmaler und luftiger ...
... bietet aber herrliche Blicke auf die Berge der Südlichen Ortlergruppe
Der felsige Schlussanstieg ...
... und die letzte Kraxelei zum Kreuz der Zufallspitze
Blick zurück: der Ostgrat - unser Aufstiegsweg
Von der Zufallspitze geht es über den vergletscherten Verbindungsgrat auf den Monte Cevedale (rechts)
Gletscherspalten machen ein Gehen am Seil notwendig
Die letzten Meter zum Monte Cevedale, dem dritthöchsten Berg der Ortlergruppe
Königsspitze und Ortler
Wunderschöne Eisbrüche
Rückweg zur Zufallspitze
Blick über Palon de la Mar und Vioz zu Adamello-Presanella
Abstieg über den Ostgrat
Abschluss einer langen aber wunderschönen Bergtour im Martelltal

Kommentare

Siglinde vom Ideentopf hat gesagt…
Schian, danke fürs mitnemmen, so bin i a amol af de Gipfel gwedn, wenn a lei af di Fotos. Bin a erscht im Martelltol gwedn, ober lei bis zur Martellerhütte. Ober a wunderschians Tol und herrliche Ausblicke
LG Siglinde
Anonym hat gesagt…
Traumhaftes Wetter.
LG
Bernhard
Deichjodler hat gesagt…
Wow, das schaut ja nach einer tollen Tour aus. Ganz Schönling für eine Tagestour, aber ganz offensichtlich sehr lohnend. Danke für den schönen Bericht!
magdalena hat gesagt…
Danke für eure netten Kommentare! Ich hab diese Tour in wunderbarer Erinnerung - vielleicht auch deshalb, weil mein Sommer heuer leider weniger "wanderintensiv" war.. :(
Wünsch euch tolle Herbsttage in den Bergen!
Liebe Grüße
Deichjodler hat gesagt…
Nachdem ich nun selbst dort war (https://www.deichjodler.com/2019/05/cevedale/) habe ich noch mehr Respekt für Eure Tour. Und ich muss zugeben, dass ich froh war, beide Gipfel mit Ski zu besteigen. Es ist doch wirklich sehr weit dort hinauf.
magdalena hat gesagt…
herrlich, dass ihr diese tour im winter machen konntet. man spart sich den mühsamen abstieg und hat dafür eine herrliche abfahrt. wir waren im winter bisher nur auf dem cevedale. das wetter hat uns für die überschreitung einen strich durch die rechnung gemacht und wir mussten kurz unterhalb der zufallspitze umkehren. aber irgendwann wirds klappen! :)
es freut mich sehr, dass ihr tolle tage im martelltal hattet!
schöne grüße
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